Testo Ich Fahr' Das Taxi 408

Testo Ich Fahr' Das Taxi 408

Ich fahr' das Taxi vierhundertacht, mein Wagen rollt bei Tag und bei Nacht, noch unfallfrei, das wäre doch gelacht. Ich fahr' das Taxi vierhundertacht. Es regnet schon seit Stunden, mir bleibt wieder nichts erspart. Langsam löst der Tag die Nacht ab, nur noch diese eine Fahrt. Junge, Junge war das wieder eine lange schwere Nacht. Knapp vierhundert Kilometer, hätt' ich wirklich nicht gedacht, denn die Sache kam am Anfang überhaupt nicht leicht in Schwung, nicht nur ich, auch die Kollegen, standen blos am Bahnhof rum. Kurz nach acht kam dann der D-Zug 40 aus Berlin, endlich nicht mehr sinnlos rumsteh'n, und die Sache haute hin, Ich fahr' das Taxi vierhundertacht, mein Wagen rollt bei Tag und bei Nacht, noch unfallfrei, das wäre doch gelacht. Ich fahr' das Taxi vierhundertacht. Bin gefahren was ich konnte, so bis gegen viertel drei, bin gefahren, was das Zeug hielt und erlebte allerlei: Da war zum Beispiel einer, dem wurd' plötzlich sichtbar mies, he, der wusst auf einmal mehr nicht mehr wo er wohnt und wie er hiess. Und dann das Nervenbündel, der Mann sprach in einer Tour, sagte mir er sei Professor und er käm grad von 'ner Kur, auch die Eilfahrt in die Klinik, keine Ampel, die mich hielt, denn sonst hätte ich wahrscheinlich nauch noch Hebamme gespielt. Ich fahr' das Taxi vierhundertacht, mein Wagen rollt bei Tag und bei Nacht, noch unfallfrei, das wäre doch gelacht. Ich fahr' das Taxi vierhundertacht. Sachen gibt's, die gibt's gar nicht und nicht einmal zu knapp. Ich hab' für heut' genug erlebt, bei mir ist der Bart ab. Nur das Fräulein noch zum Bahnhof, hübsch die Kleine, wirklich nett. Sie freut sich auf die Reise und ich freu' mich auf mein Bett. Ich fahr' das Taxi vierhundertacht, mein Wagen rollt bei Tag und bei Nacht, noch unfallfrei, das wäre doch gelacht. Ich fahr' das Taxi vierhundertacht. Ich fahr' das Taxi vierhundertacht.
Testi Peter Tschernig