Testo Am Rhein

Testo Am Rhein

Er liegt den ganzen Tag im Bett, und macht es auch noch nass, ich mag ihn dennoch, denn ich brauche das: Mich an den Rand seines Bettes stellen, um ihm was Nettes zu erzählen. Und ich wette es in vielen Fällen, hätte ich den Frust ohne seine Wellen nicht zu überwinden gewußt. Und ich finde, es muss mal gesagt sein: Gibt es einen wie ihn? - nein, es gibt gar keinen. Der soviel schon kommen und gehen gesehen hat, dieses Land zerstört und entstehen gesehen hat. Und seh ich ihn an, weiß ich das sogleich: Es gibt keinen, der ihm das Wasser reicht. Komm, wir treffen uns am Rhein, ist das Wasser auch nicht rein, komm, wir springen einfach rein und wir treiben bis zum Meer. Ich find`s in der Provinz alles andere als fade, an einem albernen Abend an der Promenade, labern wir über die Geschichte der Steine, jeder hat eine, viel länger als meine, da tun wir was für den Pegelstand, und ruhen uns aus mit einem Bier in der Hand. was haben wir hier gelacht und hier geweint, bei Papa Rhein, oh bei mir scheint Hopfen und Malz verloren zu sein, ich bin jedenfalls geboren am Rhein. Und lade ich ihn auch nie in meine Wohnung ein - in meinem Herzen wird er immer bei mir sein. Komm, wir treffen uns am Rhein ... Eines sag ich dir auf keinen Fall, wird der Tag mit ihm zum Reinfall. Komm, wir kaufen Kaffee und Kuchen, und dann gehen wir ihn besuchen. Was will ich an Main, Oder, Elbe; er ist für mich da und doch nie derselbe. Ich möchte nicht an Themse oder Saine sein denn nur am Rhein fällt mir dieser blöde Refrain ein: Komm, wir treffen uns am Rhein ...
Testi Libero