Testo Mitmenschen

Testo Mitmenschen

Der Luftballon ist fortgeflogen,

das große blaue Wunderding,

das grad noch an Gunder hing.

Zieht nun dahin am Himmelsbogen,
der Gunder steht vor Schreck erstarrt.

Schon glitzert es in den Pupillen,

so einen großen Sturm zu stillen

braucht es nun unsre Gegenwart.



Im Unglück soll der Mensch Mitmenschen finden,

die sich mit seiner Traurigkeit verbinden.

Ob er sie selbst verschuldet hat, ob nicht,

da gilt es nicht zu rechten oder richten,

da soll man auf`s verzeihen nicht verzichten

da ist man einfach da und zwar schön dicht.



Karrierte Blättchen flattern wieder

unter den Bänken hin und her.

Grit faltet auf und tränenschwer

liest sie, er hat `ne andre lieber.

Hört nicht mehr was der Lehrer spricht

und was er von ihr wissen möchte.

Wer da nicht leise küssen möchte

dies tieferschrockne Angesicht.



Im Unglück ....



So viele Ungerechtigkeiten

um uns herum zu jeder Zeit.

Ein jeder kennt schon mal das Leid

und was uns jene dann bedeuten,

die es ein Weilchen mit uns teiln,

uns nicht allein im Harme lassen,

uns fest unter die Arme fassen

und handauflegend Wunden heiln.



Im Unglück ...



So findet der Verdurstende den Brunnen,

so sichtet der Schiffbrüchige Land,

so zeigt die dunkle Wolke schon am Rand

den Siberstreif.

Und während wir aus unsern Tränen steigen,

uns den uns Zugeneigten zuneigen,

bricht aus ein Licht,

flammt auf ein Feuerreif.



Im Unglück ...
Testi Kurt Demmler