Testo Die Wurst, das Wunder und der Durst

Testo Die Wurst, das Wunder und der Durst

Neulich war ich unterwegs, es war ein wunderschöner Tag.

Fand ne Frittenschmiede und obwohl ich die sonst nie so mag,

sagte ich aus lauter Laune: "Einmal Currywurst.

Und ein Bier bitte dazu." Ich hatte fürchterlichen Durst.


Der Typ brachte die Wurst, aber das Bier bracht er nicht.

Er hatte ungewaschne Finger und die Krätze im Gesicht

und dann sah ich kecke Kakerlaken krabbeln hinterm Grill.

Ich wußt: ich hab hier eine Wurst, die ich nicht essen will."



Nun, um nicht gar nichts zu tun, hab ich sie mir halt angeschaut,

Und dann liefs mir kalt den Rücken runter: Gänsehaut!

Denn als ich sie so sah, da wurd mir plötzlich klar,

was diese Wurst doch für ein riesengroßes Wunder...Wunder war.



In ihr war Fleisch von mindestens einem Schwein.

Das kam da nicht von selber rein.

Ein Eber mußte es erst zeugen

Seine Sau es mühsam säugen.



Dann brauchte es einen, der Futter brachte

und den Stall stets sauber machte:

Das war der brave Bauersmann.

Der brachts auch beim Schlächter an.



Der Schlächter hat es dann geschlachtet.

Fahrer in die Fabrik verfrachtet.

Arbeiter habens zerschnitten, zerhackt,

gemahlen und in die Pelle...in die Pelle gepackt.



Soviel zum Fleisch in aller Kürze.

Doch gibt´s da auch noch die Gewürze.

Die sind der Grund, daß die Wurst so schmeckt.

auch in die wurde viel Arbeit reingesteckt.



Am anderen Ende dieser Welt,

haben fleißige Hände ihr Feld bestellt,

das, was wuchs, das wurd gemischt

und mir wird´s hier als Soße aufgetischt.



Und da schwimmt ein Stück von meinem Brötchen drin,

gebacken von ner Bäckerin

mit Mehl das ein Herr Müller machte

aus Korn, das ein weiterer Bauer....



Nun, ich will das alles nicht bis ins Unendliche führen.

Ich wollte nur kurz demonstrieren,

was alles so verlorengeht,

wenn jemand seine Wurst verschmäht.



Wenn man es genau besieht,

trägt zu allem, was geschieht,

jeder seinen kleinen Beitrag bei.

Ich glaub, ich eß jetzt doch ein bißchen Wurst oder zwei.



Hochverehrtes Publikum.

Ich kau auf einem Wunder rum.

Und brächt der Arsch mir erst mein Bier,

Hätt ich glatt noch ein viel größres Wunder hier
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