Testo Betonlethargie

Straßen biegen sich
Fließen durch den Dunst aus Licht
Das Bild trügt, scheint verlogen
Denn real, das ist es nicht

Mein Wort stößt an das müde Flimmern
Der Laternen kalter Schein
In Rot getaucht die Wirklichkeit Das Dunkel sollte dunkler sein

Die Reflektion erstickt im Stein
In einem Abbild unseres Lebens
In der Fiktion von Harmonie
Im Neonlicht des Straßenlebens

Im roten Teppich der Tristesse
Der sich durch die Gassen zieht
Und am Beton empor gewachsen
Sich in alle Kammern flieht

Die Lethargie schwebt in der Luft
Und alles scheint befallen
Nur der Beton steht wo er wuchs Mit seinen starren Krallen

Tief im Erdreich eingegraben
Alle Farbe aus ihm zehrend
Und der Fantasie im Geiste
Den Weg in diese Stadt versperrend


Atme schwer den Staub vom Boden
In die Lunge, in das Blut
Gestank von faulen Tierkadavern
Den Duft vom Ende allen Muts
Atme schwer den sauren Regen
Der sich auf der Stadt ergießt
Und in einem kleinen Strome
Direkt ins letzte Erdreich fließt

Auf dass der Boden sich vergifte
Und ein neues Steingeschwür
Aus ihm wachsen, blühen möge
Eh das Grün den Grund berührt

Auf dass diese Fiktion von Leben
Ewig in den Köpfen thront
Und den Menschen für sein Werk
Mit kargem Grau in Grau belohnt