Testo In Taberna Quando Sumus

Testo In Taberna Quando Sumus

Item De Eodem IN Taberna quando sumus non curamus quid sit humus sed ad ludum properamus cui semper insudamus quid agatur in taberna ubi nummus est pincerna hoc est opus ut queratur sed quid loquar audiatur Quidam ludunt quidam bibunt quidam indiscrete vivunt sed in ludo qui morantur ex his quidam denudantur quidam ibi vestiuntur quidam saccis induuntur ibi nullus timet mortem sed pro bacho mittunt sortem Primo pro nummata vini es hac bibunt libertini semel bibunt pro captivis post hec bibunt ter pro vivis quater pro christianis cunctis quinquies pro fidelibus defunctis sexies pro sororibus vanis septies pro militibus silvanis Octies pro fratribus perversis novies pro monachis dispersis decies pro navigantibus undecies pro discordantibus duodecies pro penitentibus tredecies pro iter agentibus tam pro papa quam pro rege bibunt omnes sine lege Bibit hera bibit herus bibit miles bibit clerus bibit ille bibit illa bibit servus cum ancilla bibit velox bibit piger bibit albus bibit niger bibit constans bibit vagus bibit rudis bibit magus Bibit pauper et egrotus bibit exul et ignotus bibit puer bibit canus bibit presul et decanus bibit soror bibit frater bibit anus bibit mater bibit ista bibit ille bibunt centum bibunt mille Parum durant sex nummate ubi ipsi inmoderate bibunt omnes sine meta quamvis bibant mente leta sic nos rodunt omnes gentes et sic erimus egentes qui nos rodunt confundantur et cum iustis non scribantur Übersetzung: Ein weiteres über denselben Gegenstand Wenn wir in der Schenke sitzen, pfeifen wir auf's Erdenlos, haben uns dem Spiel verschrieben, schwitzen vor Geschäftigkeit. Was im Wirtshaus so passiert, wo das Geld der Mundschenk ist, ist wohl eine ernste Frage. Hört gut zu, was ich euch sage! Manche spielen, manche saufen, manche geben sich verwegen; wo ein Spiel getrieben wird, wird gar mancher ausgezogen, mancher wird neu ausstaffiert, mancher geht im Sack von hinnen. Keiner fürchtet da den Tod, springt für Bacchus in die Schranken. Trunk Nummer eins: dem, der die Zeche zahlt, den Windbeuteln, die profitieren; Trunk zwei: für die Gefangenen, der dritte: allen, die da leben, der vierte: allen Christenmenschen, der fünfte: die im Herrn entschlafen, der sechste: allen leichten Schwestern, der siebente: den Strauchrittern, der achte: den perversen Brüdern, der neunte: allen Bettelmönchen, der zehnte: die auf Schiffen fahren, der elfte: die im Zwiste liegen, der zwölfte: für die Büßenden, der dreizehnte: den Reisenden. Auf Papst und Kaiser hemmungslos säuft jeder seinen Wanst sich voll. Es trinkt das Weib, es trinkt der Mann, es trinkt der Krieger, trinkt der Pfaffe, trinkt ein Er und eine Sie, es trinkt der Knecht, es trinkt die Magd, es trinkt der Flinke, trinkt der Faule, es trinkt der Gute, trinkt der Böse, es trinkt der Stete, Launenhafte, es trinkt der Tölpel, trinkt der Weise, es trinkt der Arme und der Kranke, es trinkt der Fremde, Unbekannte, es trinkt die Jugend, trinkt das Alter, es trinkt der Bischof, der Dekan, es trinkt die Schwester, trinkt der Bruder, es trinkt die Ahne, trinkt die Mutter, es trinkt diese, es trinkt jener, es trinken hundert, trinken tausend! Kaum reichen hier sechs Zechen aus, wo alle außer Rand und Band und ohne Maß und ohne Ziel voll Wonne sich besaufen. - Deshalb nörgeln sie herum, darum müssen wir stets darben. Die uns schelten, solln verflucht sein, aus dem Buche der Gerechten ausradiert! T&M: ?Carmina Burana" Codex Buranus, Aufzeichnungsbeginn um 1230, München clm. 4660, Noten überliefert im ?Ludus Danielis", Kloster von Beauvais (Nordfrankreich) ca. 1230, London Egerton fol.101
Testi Dulamans Vröudenton