Testo Belle

Testo Belle

BELLE: Unsre Stadt ist ein ruhiges Dörfchen. Jeder Tag bringt dasselbe nur. Unsre Stadt, voller kleiner Leute. Stets formiert und stur. ARISTOKRATIN: Bonjour! MÜLLER: Bonjour! EIERMANN: Bonjour! WASCHFRAU: Bonjour! BÄCKER: Bonjour! BELLE: Da ist der Bäcker wie an jedem Morgen, mit seinen Broten hier zur Stell?. So geht?s tagaus, tagein, seit wir hier trafen ein in der Stadt am End der Welt. ZWEI WASCHFRAUEN: Seht sie euch an, die Kleine ist doch seltsam, verwirrt, zersträut und ganz speziell. ZWEI ANDERE FRAUEN: Läßt sich auf niemand ein. SCHLACHTER UND FISCHHÄNDLER: Und steckt voll Phantasterei?n. ALLE: Keine Frage, sie ist komisch, diese Belle. HUTVERKÄUFER: Bonjour! MÜLLERIN: Bonjour! HUTVERKÄUFER: Grüß die Familie. MILCHMÄDCHEN: Bonjour! MÜLLER: Bonjour! MILCHMÄDCHEN: Grüß mir dein Weib. BÄCKERIN: Verkauft mir Eier! ARISTOKRATIN: Ist viel zu teuer! BELLE: Es geht doch nicht dass ich hier länger bleib. SCHLACHTER, BÄCKER, KERZENMACHER: Seht sie euch an, ist sie nicht eigentümlich? Sind sie wohl glücklich. Mademoiselle? ALLE FRAUEN: Mit verträumtem weiten Blick. ALLE MÄNNER: Und ein Buch findet sie schick. ALLE: So ein Rätsel, für uns alle, diese Belle. BELLE: Ah, ist das nicht erstaunlich? Es ist mein Lieblingsbuch. Kommt doch herbei! Hier trifft sie ihren Prinzen. Doch noch weiß sie?s nicht, entdeckt?s erst in Kapitel drei. ARISTOKRATIN: Ist doch kein Wunder, daß ihr Name ?Schönheit", denn sie so strahlend leuchtend hell. HUTVERKÄUFER: Aber hinter der Fassad? ist sie, fürcht? ich, ziemlich fad. EIERMANN: Und in keiner Weise gleicht sie uns. ALLE: Wer wagt denn den Vergleich mit uns? In keiner Weise gleicht sie uns, die Belle! GASTON: Als ich zum ersten Mal sie traf, sie ansah, sagte ich: ?Wie schön, verlieb dich schnell!" In der Stadt, da gibt?s nur dich. Bist genauso hübsch wie ich. Darum mach ich sie zu meiner Frau, die Belle! ALBERNE MÄDCHEN: Da geht er hin, wie wohlgeraten. Monsieur Gaston, ist der nicht toll! Schweig still, mein Herz, ich kann kaum atmen. Für mich ist er ein stattlicher Apoll! WASCHFRAU: Bonjour! GASTON: Pardon. BELLE: Bonjour! ARISTOKRATIN: Mais oui! EINE ANDERE FRAU: Das nennst du Schinken? BÄCKERIN: Für mich die Wurst. BÄCKER: Kauft Brot! WURSTMÄDCHEN: Ja, schön. MÜLLER: Ein Pfund! GASTON: Platz da! Laß mich hier durch! SCHLACHTER: Ich schneid was ab. WASCHFRAU: Das Brot ist hart. MÜLLERIN: Der Fisch, der stinkt! ALLE MÄNNER: Madame, wir danken. ALLE FRAUEN: Das kann nicht sein! ALLE: Guten Morgen. Guten Morgen. BELLE: Es geht doch nicht dass ich hier länger bleib! GASTON: Habt acht, schon bald wir diese Belle mein Weib! ALLE: Da läuft sie hin, das Mädchen ist doch seltsam. ?Ne ganz besondere Mademoiselle. ALLE FRAUEN: So ein Jammer und ?ne Last... ALLE MÄNNER: ... daß sie nicht zu uns paßt! ALLE: Vielleicht weiß sie gar nicht, was sie will, sehr hübsch, doch mit ganz eignem Stil, und wirklich für uns zu skurril, die Belle!
Testi Die Schöne und das Biest