Testo Schlaraffenland

Testo Schlaraffenland

Schlaraffenland Ein Gegend heißt Schlaraffenland, faulen Leuten wohl bekannt, das liegt drei Meil'n hinter Weihnachten. Wer darein will trachten, muß sich großer Ding vermessen, durch nen Berg mit Hirs'brei essen, der ist wohl drei Meilen dick. Dann ist er im Augenblick im selbigen Schlaraffenland, aller Reichtum ist bekannt. Da sind Häuser deckt mit Fladen, Lebkuchen die Fensterladen, Speckkuchen sind Dielen und Wänd, Träum von Schweinebraten send. Um jedes Haus so ist ein Zaun, geflochten von Bratwürsten braun. Ich will ins Schlaraffenland! Bring mich ins Schlaraffenland! Auch wenn keiner es je fand - ich will ins Schlaraffenland! Da stehen Fische in den Lachen - gsotten, braten, gsulzt und pachn - und da fliegen (müget ihr glauben) gebraten Hühner, Gäns und Tauben. Wer sie nicht fängt und ist faul, fliegen sie selbst in das Maul. Säu all Jahr gar wohl geraten, laufen her und sind gebraten. Jed ein Messer hat im Rück - damit jeder schneid't ein Stück - steckt das Messer wieder drein. Kreutzkäs wachsen wie die Stein. 's ist im Land gut Geld gewinnen: Wer sehr faul nur schläft darinnen, dem gibt man pro Stund zehn Pfennig, schlaf er gleich viel oder wenig. Ein Furz gilt einen Binger Haller, Gröltzer einen Silber Thaler. Wer gern arbeit mit der Hand, den vertreibt man aus dem Land. Wer unnütz ist, will nichts lernen, kommt im Land zu großen Ehren; Wer als Faulster wird erkannt, der ist König in dem Land. 's ist von Alten nur erdicht zu Straf uns Jungen, zu Gericht, dass wir hab'n auf Arbeit acht, weil faule Weis' nie Gutes bracht!
Testi Adaro